Eintrag vom:28.11.2023, um 16:00:00 Uhr (local)

Richards Bay - Cape Town

Gemischte Gefühle

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PRID: 12875
LegID: 351
LegNo: 96
Breite: S029°51.87'
Länge: E031°01.52'
Reisetag: 1452
Log (Tag): 1 nm
Log (Reise): 94 nm
Log (Total): 74015 nm
Auf der einen Seite war unser Empfang hier in Durban, der professionellste und freundlichste, den wir je erlebt hatten. Bereits im Vorfeld hatte uns Vince Nel, einer der Commodore des Point Yacht Club akkurate Satellitenbilder geschickt, in denen unser Liegeplatz und der Weg dahin leicht verständlich dargestellt sind. Damit war es überhaupt kein Problem, selbst bei Dunkelheit, in den Hafen und in die Marina einzulaufen. Er ließ es sich auch nicht nehmen, sogar früh um 5:00 Uhr, bei unserer Ankunft auf dem Steg zu sein, um uns beim Anlegen zu helfen. Schließlich waren wir sehr gerührt, als er uns noch mit einer Flasche Wein ganz herzlich in der Durban Marina willkommen heißt. Dieselbe Herzlichkeit erleben wir, ähnlich wie in Richards Bay, bei allen Südafrikanern, mit denen wir hier in Durban in Kontakt kommen.

Es gibt aber eben in Südafrika und insbesondere hier in Durban auch eine ziemlich dunkle Schattenseite: Die für uns unvorstellbar hohe Kriminalität ist der Grund, warum wir unseren Aufenthalt hier mit gemischten Gefühlen erleben. Bereits im Vorfeld wurden wir mehrfach und eindringlich darauf hingewiesen, in der Stadt nicht zu Fuß unterwegs zu sein, insbesondere nicht während der Nachtstunden. Je mehr wir über dieses Problem lernen, desto mehr sind wir entsetzt.

Laut der Webseite World Crime Index 2023 wird Durban als die zweit gefährlichste Stadt Afrikas und als die dritt gefährlichste Stadt der Welt eingestuft. So ähnlich verhält es sich mit Südafrika als Land. Laut dem World Population Review ist Südafrika das dritt gefährlichste Land der Welt. Demnach weist Südafrika eine besonders hohe Rate an Übergriffen, Vergewaltigungen, Tötungsdelikten und anderen Gewaltverbrechen auf. Dies wird auf mehrere Faktoren zurückgeführt, darunter hohe Armut, Ungleichheit, Arbeitslosigkeit, soziale Ausgrenzung und die Normalisierung von Gewalt. Südafrika hat eine der höchsten Vergewaltigungsraten weltweit. Mehr als 1 von 4 vom "South African Medical Research Council" befragten Männern gaben zu, Vergewaltigungen begangen zu haben.

Diese beunruhigenden Statistiken und Fakten verstärkten unsere Ängste und beeinflussten unsere Entscheidungen hinsichtlich der Erkundung der Stadt erheblich:
Wir wagten es nicht, uns zu Fuß in der Stadt zu bewegen und ziehen es vor, uns in der sicheren Umgebung der Marina aufzuhalten. Die Vielfalt der Stadt und ihre potenziellen Sehenswürdigkeiten können wir daher nicht oder nur begrenzt erleben.